Was ich (Andrea) heute hier schreibe, soll keinesfalls den Anschein erwecken, dass es uns nicht gut geht oder wir das Geschenk dieser Reise etwa nicht mehr genauso schätzen wie zu Beginn. Daher für alle unsere eher sorgen-affinen Leserinnen: Es geht uns wirklich gut! Wir sind hier in einem Paradies gelandet und geniessen die warme Hawaii-Sonne und die wunderschönen menschenleeren Strände sehr.
Allerdings ziehen auch im Paradies manchmal dunkle Wolken auf. Meine Wolken heissen "Reisemüdigkeit", "Ruhelosigkeit" und "Heimweh". Andere Reisende können vielleicht nachempfinden, wovon ich spreche. Ich habe schon immer meine eigenen vier Wände sehr geliebt und auch entsprechend gehätschelt und wenn ich an einen neuen Ort komme, fühle ich mich erst so richtig wohl, wenn ich mich etwas einrichten konnte. Nun sind wir seit zwei Monaten unterwegs - jeden Tag an einem anderen Ort. Und sobald ein Ort zu etwas wie Heimat geworden ist, heisst es weiterziehen. Schleichend kam das Desinteresse an den wunderschönen neuen Dingen, die wir täglich sahen. Ich erlebte am eigenen Leib, dass Ferien und Reisen zwei total unterschiedliche Dinge sind. Zwei Monate hatte ich diese Schnell-Reiserei mit den tausend Eindrücken pro Tag gut gemeistert, doch jetzt schien das Reisen zum Alltag ohne Sonntag zu werden. Ich brauchte Ferien! Kurzerhand entschieden wir uns, auf Maui nun nicht im Zelt unterwegs zu sein, sondern über Airbnb eine Ferienwohnung am Meer zu mieten. Oh, wie ich mich auf unsere kleine "eigene" Wohnung freue! Aufs Kochen in "meiner" Küche, auf ein eigenes Bett für mehr als nur eine Nacht. Auf ein eigenes Bad und Schminken ohne Handspiegel. Auf gemütliche Abende auf dem Balkon mit einem Glas Wein und einer DVD. Aufs Ausschlafen und nicht bereits um 10 Uhr wieder voll bepackt auschecken zu müssen. Kurz: Ich freue mich auf Ferien!