Als Ingenieur mag ich Zahlen, Daten und Fakten. Eine Vorliebe, die bei meiner Frau deutlich weniger stark ausgeprägt ist und auch immer wieder Mal zu Augenrollen führt, wenn ich es auf die Spitze treibe.

Nun, beindruckend sind sie meiner Meinung nach trotzdem, die Werte, die unsere 5-tägige Trekkingtour hin zum berühmtesten archäologischen Fund Südamerikas, zum Zentrum der vor-spanischen Hochkultur der Inkas, umreissen: Der Machu Picchu wollte verdient sein:
Es waren fünf Tage, in denen unsere nun sehr müden Beine jeden Tag 15km, 35'000 Schritte und 150 Stockwerke Treppensteigen (umgerechnet 450m aufwärts) hinter sich gebracht haben. Fünf Tage, in denen wir einen 4600m hohen Pass überschritten, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt übernachtet haben, von hochalpiner Andengegend 1800m in den Hochdschungel abgestiegen sind, täglich um 5 Uhr oder früher aufgestanden sind und literweise Coca-Tee (gut gegen Höhenkrankheit) getrunken haben. 

Meine Frau hingegen beeindruckt das alles gar nicht: Viel wichtiger ist das gefühlte Erlebnis: Es war sausteil, das Knie und die Füsse haben brutal geschmerzt. Dafür war das Miteinander in der Gruppe wohltuend und bereichernd und die Landschaften atemberaubend. Enttäuschend war, dass selbst Lahme und Blinde (aka. mehr als wohlgenährte, sneakers- und jeans-tragende Zeitgenossen aus dem nördlichen Halbkontinent) die 6400 eh... 4600m geschafft haben. Ebenso gross war die Entrüstung darüber, dass man hierzulande gerne Mal drei Stunden durch den Schotter des Schienentrassees (Viva Perurail!) stapft, statt dass man einen ordentlichen Flussuferweg baut. Beides gute Gründe, um meinen Rohrspatzen zum Schimpfen zu bringen. Ein nahrhafte Mahlzeit und die lokale Medizin "Pisco sour" haben den Spatzen aber dann wieder zum fröhlichen Singen gebracht. ¡Salud!